Presse 2019

#Osthessen News vom 09.12.2019
Bericht: Stefanie Harth
Fotos: Hans-Hubertus Braune

Musikalische Vesper zum Advent: Chor und Blechbläser beflügeln Publikum

„Die wunderbarste Zeit ist nah“: Ein adventliches Musik-Feuerwerk der Extraklasse hat die Bad Hersfelder Stadtkirche erlebt. Mit ihren fulminant vorgetragenen Darbietungen haben der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläserensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß ihre Zuhörerschaft beflügelt.

 

 

Die stimmungsvollen Lieder und Klänge in sich aufsaugen, sich entspannt zurücklehnen, dem vorweihnachtlichen Stress entfliehen und genießen, heißt es für die Besucher der musikalischen Vesper zum Advent. In gewohnter Manier ist es Ulli Meiß gelungen, ein außergewöhnliches und hochkarätiges Konzertprogramm mit herausragenden Stimmen und Musikern zusammenzustellen. Minutenlang spendet das Publikum in der bis auf den letzten Platz besetzten Stadtkirche frenetischen Applaus.

 

Die Nachfrage ist so groß gewesen, dass das nur alle zwei Jahre stattfindende Event an diesem Adventswochenende gleich drei Mal auf die Bühne gebracht wird. Mit einer mitreißenden Mischung aus traditionellen deutschen Weihnachtsliedern und internationalen Melodien warten die über 180 Schüler auf, die einen regelrechten Probenmarathon absolviert und ein Gros ihrer Freizeit geopfert haben, um auf den Punkt genau vorbereitet zu sein.
Ob „Herbei, o ihr Gläubigen“, „In dulci jubilo“, „Alleluia Noel“ oder „Happy Xmas (War Is Over)“: ein vokaler und konzertanter Höhepunkt jagt den nächsten. Die Zeit vergeht wie im Flug. Gebannt – ja geradezu entrückt – begibt sich das Publikum auf eine rund zweistündige musisch-unterhaltsame Weihnachtsreise.
Zum Niederknien schön: „Es ist ein Ros entsprungen“ – die Sängerinnen und Sänger verteilen sich im Kirchenschiff. Ein Gänsehaut-Moment: die Performance des Klassikers „When a Child Is Born“, bei der Solisten, Chor, und Blechbläserensemble eine vollkommene Einheit bilden. Bad Hersfeld ist bereit: Weihnachten kann kommen…


lokalo24 vom 08.12.2019
Bericht: Christopher Göbel
Fotos: Christopher Göbel

 

Das bewiesen die Musiker am Samstag bei zwei „Musikalischen Vespern zum Advent“ in der Bad Hersfelder Stadtkirche. Großartig war bereits der Einstieg mit „Herbei, O Ihr Gläub’gen“, bei dem alle zusammen musizierten. Der Chor entwickelte einen vollen Klang, die Musiker bildeten das Fundament.

Beim ersten Medley („A Winter Night“, „Leise rieselt der Schnee“ und „Blizzard“) war dem rund 130-köpfigen Chor die Lust am Singen deutlich anzumerken. Auch das zweite Medley aus modernen und traditionellem Weihnachtsliedgut füllte den Raum der Stadtkirche bis in den letzten Winkel.

Zusätzlich zum Gesamtchorklang musizierten die Jugendlichen auch kleineren Ensembles und solistisch. Beeindruckend auch „In dulci jubilo“ als Männer-Terzett der erwachsenen Chormitglieder Matheus Drzewiecki, Martin Gellert und Sven Heidler sowie „Vom Himmel hoch ihr Englein kommt“ vom Trompeten-Trio Dirk von Sierakowski, Moritz Gießler und Klaus Bartholomäus, beides von der Orgel-Empore. „In the bleak Midwinter“ von Gustav Holst erklang von den Blechbläsern mit Solist Jens Heinze auf der Bühne, von einem kleinen Chor-Ensemble a capella aus dem Eingangsbereich.

Große und kleine Ensembles
Solistisch bewiesen sich bei den Konzerten auch Lisann Hassler, Maja Ziehn, Jacqueline Hartwig und Tatjana Beyer. Anastasia Boksgorn verzauberte bei „Die wunderbarste Zeit ist nah“ und „Star of Bethlehem“ auf der Solo-Violine. Am Klavier zeigte sich Anne Rill als versierte Begleiterin. Der kleine Chor des Ensembles meisterte die schnellen Mellismen von „Sound the Trumpet“ von Henry Purcell mit Bravour, ebenso wie eine anspruchsvolle Version des Weihnachtsliedes „Vom Himmel hoch“.

Einer der Höhepunkte war „Es ist ein Ros entsprungen“ des Schweden Jan Sandström. Im kompletten Kirchenschiff verteilt sangen die Jugendlichen das 16-stimmige Werk, das zum größten Teil aus einem Klangteppich bestand, über das vier Stimmen einen vierstimmigen Chorsatz setzten. In gleicher Aufstellung on sang der Chor „When a Child is born“ mit den Solistinnen Jacqueline Hartwig und Tatjana Beyer. Die Melodie dieses Liedes dürfte vielen vom (später entstandenen) „Tränen lügen nicht“ bekannt vorgekommen sein.

Lebendige Weihnachtsmusik gab es auch bei „Alleluja Noel“ und „Sleigh Ride“, bei dem die Musiker Peitschenknallen und Wiehern der winterlichen Kutschfahrt imitierten. Mit „Russian Sleigh Ride“, „Happy Xmas“, „Rudolph“ und „Santa Clause is coming to town“ brachten die Blechbläser den Chor zum Mitwippen und Mitsingen. Diese Energie übertrug sich auch auf das Publikum in der insgesamt dreimal ausverkauften Stadtkirche.
Mit einem Medley aus „Joy to the world, „We three Kings“, „It came upon a midnight clear“, „O little town of Bethlehem“,“Hark, the herald angels sing“ und „Stille Nacht“ musizierten Chor und Musiker noch einmal gemeinsam, bis der Reigen des eindrucksvollen Konzertes mit dem Eröffnungslied „Herbei, o Ihr Gläub’gen“ geschlossen wurde.

Überraschung am Ende des Konzerts
Langanhaltender Applaus und stehende Ovationen forderten dann noch „Feliz navidad“ als Zugabe, ehe das gesamte Ensemble zu „Santo, santo, santo. Mi corazon te adora! Mi corazon te sabe decir: Santo eres Senor!“ aus der Kirche auszog. Als Überraschung der Konzertbesucher sang der Chor vor der Kirche dieses argentinische Lied im Spalier stehend, bis auch der letzte Besucher den Raum verlassen hatte.

Mit der „Musikalischen Vesper zum Advent“ hatten die jungen Sänger und Musiker gezeigt, dass Musik die feierliche Stimmung der Adventszeit wie nichts anderes weitertragen kann und die Herzen des Publikums erreichte.


#HZ vom 08.12.2019
Bericht: Ute Janßen
Fotos: Ute Janßen

Obersberg-Ensembles: Die Herzen der Menschen berührt: Drei ausverkaufte Konzerte in der Stadtkirche

Gleich dreimal ausverkauft war das Weihnachtskonzert unter der Leitung von Ulli Meiß in der Hersfelder Stadtkirche. Traditionelle Werke standen ebenso auf dem Programm wie moderne.

 

Sie berührten mit ihrer Musik die Herzen der Menschen in der am Wochenende gleich dreimal komplett ausverkauften Stadtkirche – das Weihnachtskonzert des Chores der Modellschule Obersberg und der Gesamtschule Obersberg sowie des Blechbläserensembles der MSO, der GSO und der Konrad-Duden-Schule war ein klang- und stimmungsvolles Erlebnis in einem Kirchenraum, der von allen Seiten zum Klingen gebracht wurde. Mit stehendem Applaus revanchierte sich das begeisterte Publikum.

© Ute Janßen
Sie füllten die Stadtkirche gleich drei Mal: Der Chor und die Blechbläser unter der Leitung von Ulli Meiß erfreuten ihr Publikum mit einer bunten Mischung weihnachtlicher Musik.


#HZ vom 08.12.2019
Bericht: Ute Janßen
Fotos: Ute Janßen

Dreimal ausverkauft war das Weihnachtskonzert unter der Leitung von Ulli Meiß in der Bad Hersfelder Stadtkirche. Mit ihrer Musik berührten der Chor der Modellschule Obersberg und der Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläserensemble der MSO, der GSO und der Konrad-Duden-Schule die Herzen der Zuhörer.

Fotos vom Weihnachtskonzert in der Stadtkirche

© Ute Janßen
Weihnachtskonzert in der Bad Hersfelder Stadtkirche
mit dem Chor der Modellschule Obersberg und der Gesamtschule Obersberg
sowie dem Blechbläserensembles der MSO, der GSO und der Konrad-Duden-Schule.


#Osthessen News vom 09.09.2019
Bericht: Gudrun Schmidl
Fotos: Hans-Hubertus Braune

Ulli Meiß zündet mit Chor und Blechbläsern ein musikalisches Feuerwerk – drei Konzerte in der Stiftsruine

 

Die 69. Bad Hersfelder Festspiele wurden Anfang September beendet. Dennoch wurde die Stiftsruine noch einmal mit einem musikalischen Hochgenuss erfüllt. Das Abschlusskonzert der Festspielsaison an diesem Wochenende ist längst eine lieb gewordene Tradition und immer wieder ein Höhepunkt im kulturellen Jahreskreislauf in der Festspielstadt. Der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter der Gesamtleitung von Ulli Meiß begeisterten bei drei Terminen insgesamt 3.800 Zuhörer.

„Fünf Mutige“ eröffneten offen und ehrlich das Programm: „Wenn man ein Chormann ist, hat man nichts zu lachen – ein dreckiger Job – doch irgendwer muss ihn ja machen“. Pure Selbstironie der leidenschaftlichen Sänger. Nach diesem Spaß verschafften sich Chor und Blechbläser mit „Adiemus“ Gehör und sorgten so für einen ersten Gänsehautmoment. Ulli Meiß kündigte „die übliche musikalische Mischung“ an und stapelte damit tief. In dem gut zweistündigen Programm zündeten die Protagonisten ein Feuerwerk der Emotionen. Wunderschöne, vielfach vergessene Volkslieder wie „Wem Gott will echte Gunst erweisen“, „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ oder „Marienwürmchen“, berührend mit Sologesang vorgetragen, sorgten für die stilleren Momente. Anastasia Boksgorn setzte mit ihrer Begleitung auf der Violine akustische Akzente.

Ulli Meiß wird als Chorleiter von einem großen Lehrerteam unterstützt, dem er herzlich dankt. „Bei manchen ist die Leidenschaft so groß, dass sie sogar ihren eigenen Geburtstag in der Ruine feiern“. Anne Rill, die für die Stimmbildung zuständig ist, aber auch die Klavierbegleitung übernimmt, war das Geburtstagskind des Tages und wurde am Samstag mit einem stimmgewaltigen „Happy Birthday“ beglückwünscht.

Danach folgte eine Premiere. Während des Probenaufenthaltes des Chores auf der Insel Rügen wurde vor allem ein Lied geprobt: „Halleluja“. Vorab hatten die Verantwortlichen einen anspruchsvollen sechsstimmigen Satz gefunden. „Es geht drunter und drüber wie im britischen Unterhaus“, flachste Ulli Meiß, der natürlich wusste, dass der Chor es schafft, „vom Ungeordneten ins Geordnete reinzukommen, auch wenn das sehr schwierig ist“. Den frenetischen Applaus hat sich der Chor verdient.

Die Blechbläser sind bekanntermaßen eine Klasse für sich. Mit dem „Fliegermarsch“, „Second Waltz“, „Espana Cani“, „Viva la Vida“, „Sound of Silence“ oder „YMCA“ bewiesen sie die ganze Bandbreite ihres Könnens. „Once Upon a Time in the West“ war nicht nur ein musikalischer, sondern auch ein wilder, lustiger Ausflug in den Wilden Westen. „Ich habe meine Leute nicht mehr im Griff“, beklagt Ulli Meiß mit einem Lachen, nicht ahnend, dass die Bläser zum Abschluss noch mal richtig Gas geben.

Ulli Meiß betonte zum passenden Zeitpunkt, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass der normale Konzertbesucher nach 65 Minuten in ein tiefes Loch fällt, er unleidlich wird und sich fragt, wie er dem entkommen kann. Zur Auflockerung wurde „Mein Hut, der hat drei Ecken“ angestimmt, wobei einzelne Worte durch Gesten ersetzt wurden. Ein großer Spaß. Hellwach genoss das Publikum wohlwollend ein Potpourri aus Rock und Pop, das mit „Money, Money“ von Abba bis zu Westerhagens „Freiheit“ aufwarten konnte. Vorab begeisterte Tatjana Beyer als Solistin mit „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“.

Chorleiter Ulli Meiß, der mit Leidenschaft, musikalischer Kompetenz und künstlerischer Professionalität die Chormitglieder motiviert und gleichzeitig fordert, fühlt sich auch den Eltern gegenüber zu Dank verpflichtet, die „dahinter stehen“ und viel auf sich nehmen, um die Chorleidenschaft ihrer Kinder zu fördern. Chor und Blechbläser, die „musikalischen Botschafter aus Bad Hersfeld“ reisen gern, bekennt der erfolgreiche Chorleiter. Anfang 2020 fliegen die Blechbläser nach Südamerika. Noch vor Weihnachten folgt der Chor einer Einladung nach New York. Mit dem Udo-Jürgens-Song „Ich war noch niemals in New York“ stimmten sich die Chormitglieder mit Marisa Linß als Solistin selbst darauf ein.

Mit „Major Tom“, der völlig losgelöst von der Erde durch den Weltraum fliegt, hob Matheus Drzewiecki zum Abschluss des offiziellen Programms als Solist ab. Das Publikum feierte dieses herausragende Konzerterlebnis mit stehenden Ovationen und wurde mit einer stimmungsvollen Zugabe belohnt. „Time to say Goodbye“ ging unter die Haut, besonders der hingebungsvolle Sologesang von Jacqueline Hartwig war grandios. Ein Konzert, das neben einem wahren Ohrenschmaus beste Unterhaltung bot, überzeugte auch in diesem Jahr voll und ganz. Zudem setzten die singenden Protagonisten mit allen Möglichkeiten, die die Stiftsruine bietet, ihre musikalischen Beiträge bildgewaltig in Szene.


#lokalo24 vom 08.09.2019
Bericht: Christopher Göbel
Fotos: Christopher Göbel

Grandios: Festival der jungen Stimmen bei Abschlusskonzerten der Festspielsaison


Abschlusskonzert der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine.


Abschlusskonzert der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine.

Der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie das Blechbläser-Ensemble der beiden Schulen und der Konrad-Duden-Schule glänzten unter der Leitung von Ulli Meiß bei drei Konzerten in der Stiftsruine.

Bad Hersfeld – Rund 130 Schülerinnen und Schüler der Modell- und Gesamtschule Obersberg gestalteten am Wochenende drei Spitzenkonzerte zum Abschluss der 69. Bad Hersfelder Festspielsaison in der Stiftsruine. Vom ersten Ton bis zum begeisterten Schlussapplaus hielt die Spannung unter den größtenteils jungen Akteuren ab zwölf Jahren.

Meiß hatte ein Programm zusammengestellt, das kaum Wünsche offen ließ und für jeden Musikgeschmack etwas bot. Dabei war es allerdings fast egal, ob Volkslied, Pop-Hit oder Filmmelodie, denn die Art der Darbietung bestimmte die Konzerte. Die Eröffnung machte ein humoriges Herrenquartett über die Gefühle vor Konzertbeginn.

Feierlich-melodiöser Beginn

Bereits zu Beginn war der Chor auf der Zuschauertribüne verteilt. Mit feierlich-melodiösen Klängen von „Adiemus“ von Karl Jenkins schritten die Sängerinnen und Sänger aus dem Publikum und aus der Apsis auf die Bühne. Der nächste Block war dem deutschen Volkslied gewidmet. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, „Marienwürmchen“ oder „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ zeigten der Große Chor, ein Kammerchor und ein Solistenquartett bereits die musikalische Qualität des gesamten Ensembles.

In monatelanger Probenarbeit hatten Meiß, Anne Rill, Silke Pfannkuch, Sophia Heller und Jan Braun ein anspruchsvolles Repertoire einstudiert. Rhythmus, Tonsicherheit und Präzision waren bezeichnend für alle Sängergruppen. Dies kam nach dem ruhigen „Dona, Dona“ bei einer Bearbeitung von Händels „Hallelujah“ aus dem „Messias“ besonders zum Tragen. Der sechsstimmige Satz mit klanglichen Klippen und rhythmischen Herausforderungen klang stimmig und trotz harmonischer Veränderungen immer noch nach Händel. „Das Stück proben wir seit Juni hoch und runter. Es klingt manchmal chaotisch, aber das muss alles so sein“, hatte der Chorleiter das Publikum vorher gewarnt. Unnötigerweise, wie sich herausstellen sollte.

Schmissige Melodien

Das Blechbläser-Ensemble der MSO, der GSO und der KDS (Konrad-Duden-Schule) fungierte teilweise als musikalischer Begleiter, konnte aber beim „Fliegermarsch“ oder beim „Second Waltz“ von Schostakowitsch brillieren. Mit „Once upon a Time in the West“ von Ennio Morricone inklusive szenischer Einlage mit Cowboy und Pferdedieb fühlte man sich in den Wilden Westen versetzt, mit nach Mittelerde nahm eine Komposition aus „Lord of the Rings“. Und einen feurigen Paso-Doble hörte man deutlich aus dem feurigen „Espana Cani“.

Einen fast meditativen Moment setzten die Soprane und Alti mit „With or without you“ von „U2“ dazwischen. Wieder im Publikum verteilt sangen die Mädchen das Lied wie Gebet – bis in die höchsten Töne mit Präsenz und Präzision.

Die meisten Chorsätze begleitete Musiklehrerin Anne Rill am Klavier. Die Samstagskonzerte bestritt sie sogar an ihrem Geburtstag, was ihr bereits zu Beginn mit einem vielstimmigen „Happy Birthday“ gedankt wurde. Rill erwies sich als versierte Pianistin, die den Chor stets stützte, ohne ihn zu überdecken.

Solistische Parts

Solistische Parts wurden von Schülern und Ehemaligen übernommen, die sich alle ihren jeweiligen Einsätzen gewachsen zeigten und mit Gefühl, stimmlicher Größe und Verve viel Applaus des Publikums verdienten. Um das Konzert ein wenig aufzulockern, studierte Meiß mit dem jeweils rund 1.300 Personen zählenden Publikum „Mein Hut, der hat drei Ecken“ ein – zur Freude des Publikums und sicherlich auch des Chores, der dabei zuschauen konnte, wie die Konzertbesucher das Ersetzen der Worte durch Gesten meisterten.

Aus der Rock- und Popmusik erklangen „Rhythm of Life“, „In der Nacht“ sowie „Money, Money, Money“ von „Abba“, „California Dreamin“ von „The Mamas and the Papas“ und „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen. Im Hinblick auf die im Dezember anstehende Konzertreise des Chores in die Vereinigten Staaten passte natürlich auch „Ich war noch niemals in New York“ bestens ins Programm.

Völlig losgelöst…

Im letzten Konzertblock kam dann das Blechbläser-Ensemble noch einmal zum Zuge. Am Samstag gab es eine kleine Überraschungseinlage der drei Tubaspieler mit der Titelmelodie von „James Bond“. „Oh when the Saints“ in einer schmissigen Marsch-Version inklusive Schlagzeug-Solo, „Sound of Silence“ oder „YMCA“ brachten die Bläser und die Percussiongruppe auf die Bühne – teilweise szenisch vom Chor unterstützt. Dieser hatte bei „Viva la Vida“ noch einmal die Hauptrolle, ehe es gemeinsam mit „Major Tom“ auf den Weg ins Weltall ging.

Völlig losgelöst war dann auch das Publikum, das begeisterte stehende Ovationen spendete und nach minutenlangem Klatschen eine Zugabe forderte. Diese bekam es auch mit „Time to say Goodbye“ des gesamten Ensembles. Die Zeit des Abschieds war gekommen und die (in drei Konzerten rund 3.800) Zuschauer verließen mit einem Gefühl der Zufriedenheit Konzerte, die den Ausführenden viel abverlangten, die aber auch zeigten, das der Chor und die Bläser nicht umsonst einen hervorragenden Ruf genießen. Und sie weckten mit diesen bravourösen Konzerten die Vorfreude auf die Weihnachtskonzerte des Ensembles Anfang Dezember in der Stadtkirche.


##Hersfelder Zeitung vom 08.09.2019
Bericht: Ute Janßen
Fotos: Ute Janßen

Obersberg-Ensembles: Ohrwürmer und Gänsehaut


Imposanter Auftritt vor imposanter Kulisse: Die Obersberg-Chöre mit ihrem Dirigenten Ulli Meiss beim Auftritt in der Stiftsruine. Das Konzert beschließt traditionell die Festspielsaison.

Ein bunter Abend mit Ohrwurm- und Gänsehautgarantie – von dieser Aussicht ließen sich am Samstag und Sonntag rund 3800 Besucher in die Stiftsruine in Bad Hersfeld locken.

Einmal mehr hatten die Chöre der Modell- und Gesamtschule Obersberg zusammen mit dem Blechbläser-Ensemble der GSO und MSO sowie der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß zu ihren traditionellen Festspiel-Abschlusskonzerten geladen.

Es war ein Abend voller Überraschungen – selbst für Ulli Meiß, der erst unmittelbar vor dem ersten Konzert von einer Einlage erfahren hatte, die seine Tubisten gemeinsam mit den Perkussionisten kurzfristig ausgeheckt hatten. Und Klavierbegleiterin Anne Rill, die sogar ihren Geburtstag auf der Bühne der Stiftsruine verbrachte, freute sich über ein Geburtstagsständchen, das ihr Musiker und Publikum gemeinsam darbrachten.

Ohrwürmer und Gänsehaut

Als Gesamtchor, aber auch in verschiedenen kammermusikalischen Teilensembles und in solistischen Besetzungen brachten die Schülerinnen und Schüler – unter ihnen auch zahlreiche Ehemalige – Musik aus mehreren Epochen zum Klingen: Vom Volkslied über romantische Kompositionen, von Folk über Pop und Filmmusik reichte das Spektrum. Besonders berührend gerieten unter anderem der Donovan-Klassiker „Dona Dona“, das von Anastasia Boksgorn auf der Violine begleitete, aus Schottland stammende Lied „Annie Laurie“ und das Volkslied vom „Marienwürmchen“.

Die Sängerinnen und Sänger beschränkten sich nicht auf die Bühne, sondern nutzten auch den Zuschauerraum der Ruine, um bei Karl Jenkins’ „Adiemus“ und bei „With or without you“ von U2 das Publikum von allen Seiten in eine Klangwolke einzuhüllen. Musikalisch war für nahezu jeden Geschmack etwas dabei, sodass spätestens nach dem Pop-Medley auch die anspruchsvolle Familie von Mitsänger Marian (für die Mutter etwas von ABBA, der Vater erwartete etwas Politisches und die Oma bevorzugt deutschsprachige Lieder) auf ihre Kosten gekommen sein dürfte, auch wenn der Wunsch der jüngeren Schwester nach einer Soloversion von „Pippi Langstrumpf“ nicht erfüllt wurde.

Vom Herrn der Ringe bis Udo Jürgens, vom „Second Waltz“ des russischen Komponisten Dmitrij Schostakowitsch, vom Fliegermarsch bis Major Tom – dem Publikum, das sich bereitwillig zum Mitklatschen und Mitsingen animieren ließ, wurde in der voll besetzten Stiftsruine Außerordentliches geboten.

Auf besondere Heiterkeit stieß der Ausflug in den Wilden Westen, bei dem Trompeter Björn Diehl mit klirrenden Sporen und Cowboy-Hut das Thema aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ auf der Mundharmonika blies und sich anschließend als Lassowerfer beim Einfangen eines Plüschpferdes bewährte.

Besonders experimentierfreudig zeigte sich der Chor in einer besonders komplexen und pfiffigen sechsstimmigen Halleluja-Version, die weltmusikalisch inspiriert und jazzig-beschwingt daherkam und in der Händel immer noch deutlich durchschimmerte.

Sowohl die Sängerinnen und Sänger als auch die Mitglieder des Blechbläser-Ensembles agierten mit bewundernswerter Disziplin, aber auch lebendig und mit bemerkenswerter Freude an der musikalischen Gestaltung. Das wurde nicht nur in den ausgesprochen lebensfreudigen und spritzigen Interpretationen von „YMCA“ und „Viva la Vida“ deutlich.

Für ein begeisterndes Konzerterlebnis mit hohem musikalischen Niveau bedankte sich das Publikum mit anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen, für die sich Chor und Bläser mit „Time to say Goodbye“ als Zugabe revanchierten.

 

Die dazugehörige Bilderserie der Hersfelder Zeitung finden sie #hier.