Presse 2018

#Hersfelder Zeitung vom 09.09.2018
Bericht: Steffen Sennewald
Fotos: Steffen Sennewald


Faszinierender Anblick: Das Aufgebot der jungen Musiker aus Bad Hersfeld und Umgebung beim Abschlusskonzert der Festspiele in der illuminierten Stiftsruine lockte am Wochenende knapp 4000 Zuhörer.

Bad Hersfeld. Dreimal war die Stiftsruine fast voll bei den Konzerten der Schüler-Ensembles von Ulli Meiß

Knapp 4000 Menschen hatten in Bad Hersfeld an diesem Wochenende etwas gemeinsam: Sie alle genossen die Konzerte, die der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg zusammen mit dem Blechbläser-Ensemble der GSO und MSO sowie der Konrad-Duden-Schule unter der Leitung von Ulli Meiß in der Stiftsruine gab. Die 158 Sängerinnen und Sänger und 30 Instrumentalisten bezauberten ihr Publikum mit Interpretationen vom Volkslied aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges bis zum Popsong und hinterließen zahllose Ohrwürmer in den Köpfen ihrer Zuhörer.

In diesem Jahr standen neben den Bad Hersfelder Chören die Mitglieder des Cheorwon Boys and Girls Choir aus Südkorea mit ihrer Leiterin Hye-Won Jang auf der Bühne. Neben einer sehr charmanten Version von Franz Schuberts „Forelle“ und dem Jägerchor aus dem „Freischütz“, die sie teils auf Deutsch, teils auf Koreanisch sangen, hatten sie Volkslieder und -tänze aus ihrer Heimat mitgebracht, die sie in farbenprächtigen traditionellen Kostümen vortrugen. Besondere Faszination übte ein Tanz mit bunten Fächern aus, bei dem die Tänzerinnen mit ihren Fächern die besungenen wilden Rosen von Arirang zum Leben erweckten.

Die Chöre und das Bläserensemble beeindruckten durch Lebendigkeit und Frische und durch brillanten und farbenreichen Klang. Mit gefälligen und populären Stücken wie dem Walzer „An der schönen blauen Donau“, dem „Einzug der Gladiatoren“ und dem Film-Hit „Ich hätt getanzt heut nacht“ brachten sie das Publikum zum Mitklatschen. Ruhigere Songs wie der Hit „Sounds of Silence“ und der von Marisa Linß gesungene James-Bond-Klassiker „Skyfall“ erzeugten Gänsehautstimmung. Neben Marisa Linß waren auch Martin Gellert, Sophia Götz und Matheus Drzewiecki als Solisten zu hören. Auch von ihrer Reise nach Namibia hatten die jungen Musiker musikalische Souvenirs mitgebracht.

Nutzung des Raumes

Besonders eindrucksvoll wirkte die Nutzung des Raumes. So war das Publikum gleich zu Beginn bei „Conquest of Paradise“ von den Sängerinnen und Sängern umringt und badete gleichsam im Klang. Felix Mendelsohn-Bartholdys romantisches Lied „O Täler weit, o Höhen“ wurde aus dem hinteren Zuschauerraum von einem Doppelquartett interpretiert, das seine „Antwort“ von einem Bläserquartett aus der hinteren Apsis erhielt.

Kleine Gags brachten zusätzliche Würze in das Programm, so der Jäger mit dem Holzgewehr, der vom Chor in die Flucht geschlagen wurde, die Becken, die bei „Major Tom“ quasi schwerelos im Hintergrund schwebten, dievon Björn Diehl und Dirk von Sierakowsky gespielten improvisierten Aida-Fanfaren, die aus Gartenschläuchen und Haushaltstrichtern bestanden, und Björn Diehl der mit Taucherflossen und Schnorchel bewies, dass auch eine Muschel durchaus als Blasinstrument taugt.

 

Die dazugehörige Bilderserie der Hersfelder Zeitung finden sie #hier.


#Kreisanzeiger 09/2018
 

Musikalisches Ausrufezeichen des Wochenendes war das dreifach dargebrachte und dreifach begeistert gefeierte Abschlusskonzert der 68. Bad Hersfelder Festspiele.

Mitwirkende waren der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg und das Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule – beide unter der Leitung von Ulli Meiß – und der Cheorwon Boys and Girls Choir aus Sükorea – unter der Leitung von Hae Won Jang.

Die Gäste aus Fernost waren mit einer Delegation des mit dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg befreundeten Landkreises Cheorwon angereist.


#Osthessen News 10.09.2018
Bericht: Gudrun Schmidl
Fotos: Hans-Hubertus Braune

 

Meiß-Chöre, Blechbläser und Südkoreaner zünden ein emotionales Feuerwerk

Rund 4000 Besucher und 158 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, davon 40 Mädchen und Jungen, die seit Juni in den großen Chor integriert wurden und beim Abschlusskonzert der 68. Bad Hersfelder Festspiele ihren ersten großen Auftritt mit sichtlicher Freude und Begeisterung meisterten, sind rekordverdächtig. Mit diesen Zahlen wartet Ulli Meiß auf, der am Wochenende bei drei Veranstaltungen die Stiftsruine jeweils bis auf den letzten Platz füllen konnte.

Der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg, das Blechbläser-Ensemble der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule unter seiner Leitung zündeten ein zweieinhalbstündiges Feuerwerk der Emotionen, an dem auch der herausragende Cheorwon Boys and Girls Choir aus Südkorea unter der Leitung von Hye-Won Jang großen Anteil hatte. Chöre und Blechbläser eröffneten das Konzert mit „Conquest of Paradise“ und setzten dabei den Aufmarsch der singenden Protagonisten mit allen Möglichkeiten, die die Stiftsruine bietet, bildgewaltig in Szene.

„Ein Aufmarsch dieser Art musste über zehntausende von Kilometern eingeübt werden“, scherzt Ulli Meiß. Tatsächlich weilt der südkoreanische Chor seit einigen Tagen in der Festspielstadt, erkundete neben den unzähligen Proben mit seinen Gastgebern Stadt und Umland zum Beginn einer angestrebten langen Freundschaft und Partnerschaft.

Auch in diesem Jahr präsentierten die Meiß-Chöre, bei denen als Gäste 14 Schülerinnen und Schüler der Konrad-Adenauer-Schule Fulda mitwirkten, und die Blechbläser ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Repertoire, das die Zuhörer im tiefsten Inneren berührte, aber auch erheiterte und zum begeisterten rhythmischen Klatschen animierte.

Bei „Ein dunkle Wolk“ wurde mit flüsternder Stimme, einem eingesetzten Regenstab und durch mehrfach gemeinsames Springen erzeugter Donner eine nahezu mystische Stimmung erzeugt. Die dringend benötigten Aida-Trompeten für das unverwechselbare Klangerlebnis des Triumphmarsches aus der Oper „Aida“ entpuppten sich dank der Solisten Björn Diehl und Dirk von Sierakowsky als wohlklingende Trichter.

Die Blechbläser, ohnehin eine Klasse für sich, überzeugten weiterhin mit dem „Einzug der Gladiatoren“, sorgten für Walzerstimmung mit „An der schönen blauen Donau“ und für einen Gänsehautmoment mit „The Sound of Silence“, der noch übertroffen wurde von Solosängerin Marisa Linß, die den Adele-Song „Skyfall“ stimmlich unglaublich gut und einfühlsam interpretierte und so für einen absoluten Höhepunkt des Programms sorgte. Bei „Major Tom“, der völlig losgelöst von der Erde durch den Weltraum fliegt, hob Matheus Drzewiecki als Solist ab, während das Publikum in den eingängigen Refrain fröhlich einstimmte.

„Rhythm of Life“ ist das Motto des pulsierenden Chores, ein „Statement für Bad Hersfeld“, wie Chorleiter Ulli Meiß betont, der mit Leidenschaft, musikalischer Kompetenz und künstlerischer Professionalität die Chormitglieder motiviert, anschaulich vermittelt, Qualität fordert und somit die Grundlagen für das Wachsen einer eingeschweißten Gemeinschaft bedient. Die Qualität und der Erfolg der Meiß-Chöre kommen nicht von ungefähr. Effektive Probenarbeit, musikalische Notwendigkeiten wie Intonation und Dynamik, die Arbeit am Chorklang und die Möglichkeit, durch gute Stimmbildung auch die Voraussetzung für die stimmliche Ausdruckskraft zu schaffen, sind wichtige Bausteine.

Gemeinsame großartige Erlebnisse wie die diesjährige Reise der „Musikalischen Botschafter aus Bad Hersfeld“ nach Namibia verbinden zusätzlich. Mit einer „Hommage an Afrika“ teilten sie ihre eindrucksvollen Erlebnisse mit dem Publikum. Mit aktuellen Hits aus Rock und Pop wie „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen oder „Hungriges Herz“ von Mia (tolles Solo von Sophia Götz) trafen sie den Publikumsgeschmack ebenfalls.

In die Herzen der Konzertbesucher sangen und tanzten sich ganz besonders die südkoreanischen „Boys and Girls“ unter anderem mit dem Jägerchor aus der Oper „Der Freischütz“ oder „Hangangsu Talyeong“ und machten deutlich, dass Musik alle Grenzen und Sprachbarrieren überwinden kann.

Mit „I will survive“ endete das offizielle, mit stehenden Ovationen gefeierte Programm. Die Zugabe „You raise me up“ ging schon unter die Haut, wurde aber noch übertroffen mit der „Ode an die Freude“ mit allen an dem Konzert Beteiligten auf der Bühne. Ulli Meiß dirigierte die Blechbläser, Hye-Won Jang die Chöre. Um ein so fantastisches Konzert angemessen zu würdigen, bedarf es Superlativen. Den Chören und den Blechbläsern ist es möglich, über alle musikalischen Genres hinauswachsen zu können und dabei immer wieder einen wahren Hörgenuss und beste Unterhaltung zu bieten. (Gudrun Schmidl) +++