Presse 2009

#Hersfelder Zeitung 07.12.2009
Bericht: Peter Lenz 

Choräle und Schlittenlieder

Adventskonzert: Obersberg-Chor und Blechbläser wurden vom Publikum gefeiert

BAD HERSFELD. Es war sicher der ergreifendste Moment in einem an Glanzpunkten und musikalischen Überraschungen reichen Konzert, als am Samstagabend in der Bad Hersfelder Stadtkirche der Chor der Modellschule Obersberg eine besonders feierliche Versiondestraditionellen Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros entsprungen“ anstimmte. Die hellen Stimmen der zehn Frontsängerinnen und -sänger schwebten auf einem auf- und abschwellenden Klangteppich, den die übrigen Chormitglieder, postiert an beiden Seiten des Kirchenschiffs, wie eine mystische Klosterhymne über dem Raum ausbreiteten.

Bewegend war auch das Finale, als die jungen Leute nach mehreren Zugaben mit dem spanischen Gesang „Santo, santo, mi corazon te adora“ auf den Lippen durch den Mittelgang der Kirche ins Freie schritten und dort ihre noch immer sprachlosen Zuhörer mit einem Spalier aus brennenden Kerzen empfingen.

Die mitreißenden Chorvorträge wechselten sich ab mit dem vollen, brausenden Orchestersound des Blechbläserensembles von Obersberg und Konrad-Duden-Schule. Aber es waren nicht nur die traditionellen Weisen und feierlichen Kompositionen, mit denen Studiendirektor Ulli Meiß und seine jugendlichen Mitstreiter ihre „musikalische Vesper zum Advent“ gestalteten. Die heiter-fröhliche Seite der Weihnachtszeit offenbarte sich in Liedern wie der Petersburger Schlittenfahrt oder dem unverzichtbaren „Jingle Bells“, im Schlittschuhläufer-Walzer und im Lied vom rotnasigen Rentier Rudolph.
Bei diesen Nummern kam das vielseitige Arsenal von Geräuschwerkzeugen des sichtlich gut gelaunten Schlagzeugers Matthias Riedl zum Einsatz.
Ein „Ohrwurm“ im besten Sinne war in der Instrumentalabteilung der „Star of Bethlehem“ aus dem Soundtrack des Films „Home Alone“, bei dem Anastasia Boksgorn als Violinen-Solistin brillierte. Sie ließ sich auch nicht aus dem Takt bringen, als um sie herum der Chor einen Stellungswechsel vollzog.

International

Lieder und Bläserstücke aus Frankreich, Österreich, aus England und Venezuela oder das anspruchsvolle „Ave Maria“ aus Italien unterstrichen den internationalen Charakter des Weihnachtsfestes und gaben Gelegenheit für den Auftritt von Solistinnen und Solisten.

Dirigent Ulli Meiß präsentierte die Mitwirkenden nicht nur statisch im Chorraum, sondern ließ die Sängerinnen und Sänger gruppenweise ausschwärmen in Gänge und auf Emporen und von dort singen.

Mehrere heimtückische Stämme von Bakterien und Viren hätten im Vorfeld vergeblich versucht, den Chor lahmzulegen, sagte Meiß bei der Begrüßung der Zuhörer in der komplett gefüllten Stadtkirche. Immerhin hatte der Obersberg-Chor den Auftritt zur Eröffnung des Bad Hersfelder Weihnachsmarkts absagen müssen, und am Samstagabendfehltennochimmer zehn Mitwirkende.
Mit unermüdlichem Probenfleiß wurde allerdings die Krise überwunden. Die letzte Probe in der Stadtkirche endete erst nach 0 Uhr am Samstag.

Der Einsatz hat sich offenkundig gelohnt: Ein begeistertes Publikum feierte Chor und Bläser am Ende mit minutenlangem Beifall, nachdem schon zwischendurch reichlich applaudiert worden war. Am Sonntagnachmittag wurde das Konzert wiederholt.


#Hersfelder Zeitung 24.08.2009
Bericht: Vera Hettenhausen

Über die Liebe philosophiert

Ausverkauft: Zuschauer genossen zwei großartige Schüler-Konzerte in der Stiftsruine

BAD HERSFELD. Ulli Meiß stand inmitten der Musiker und Sänger auf der Bühne der Stiftsruine und atmete sichtlich ganz tief durch. Soeben war der als Schlusslied für das Abschlusskonzert der Festspiele geplante Toreador-Song erklungen, da erhob sich in der voll besetzten Ruine wieder tosender Applaus. Die Mitwirkenden hatten es geschafft, ihr Publikum restlos zu begeistern. Deshalb sollte dieses schöne Konzert auch noch nicht zu Ende sein, „Music was my first love“ hieß der Titel, mit dem sich alle endgültig verabschiedeten und der sicherlich als ein Bekenntnis ausgesucht worden war.

120 Akteure

40 Musiker des Blechbläserensembles der Modell- und Gesamtschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule sowie etwa 80 Mitglieder des Chores der MSO und GSO hatten unter der Leitung von Ulli Meiß über zwei Stunden lang ein beeindruckendes Repertoire präsentiert, dessen Spektrum von Oper, Operette, Popsong bis hin zum Jazz und zu Volksliedern reichte.

Fast alle Stücke waren neu einstudiert worden. „Es war eine Höchstleistung der Akteure, alles auswendig und mit einer Leichtigkeit zu präsentieren“, lobte Meiß. Unzählige Probenstunden in den Ferien seien nötig gewesen. Die haben sich aber gelohnt, denn „dies war das anspruchsvollste Programm, was wir bisher hatten“, sagte Meiß. Er lud seine Gäste ein, „musikalisch über die Liebe zu philosophieren“.
Die Musikstücke spiegelten die große Bandbreite der Gefühle, wenn es um das Thema „Liebe“ geht, wider. Sie waren romantisch, verträumt, beschwingt und lustig, aber auch melancholisch, traurig und bissig. Viele solistische Beiträge waren glanzvolle Höhepunkte des Programms.
Originelle Darbietungen wie zum Beispiel der Volkslieder „Wenn Bettelleute tanzen“ und „Als wir jüngst in Regensburg waren“ sorgten für Heiterkeit. Humorig war auch das Arrangement eines Titels von den Comedian Harmonists, in dem es darum ging, wie „Mann“ außer einer Scheidung noch seine Frau Klara loswerden kann.

Begeistert

Großes Erstaunen brachte der „Ausflug in die Schweiz“ und das Liebeslied dreier Alphörner auf der Bühne. Bei „Mac the Knife“ schnippte das Publikum am Ende begeistert mit und das Trommelsolo bei „O When the Saints“ musste als Zugabe wiederholt werden. Seit 11 Jahren gibt es das Abschlusskonzert für die Festspiele. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal zwei Aufführungen, eine am Freitagabend und eine am Samstagnachmittag, angeboten, weil die Nachfrage so groß war. Dass dies eine richtige Entscheidung war, belegt die große Zuschauerzahl. Etwa 2700 Gäste wollten sich diesen musikalischen Leckerbissen nicht entgehen lassen.


#Hersfelder Zeitung 11.03.2009
Bericht: Martin Gellert

Große musikalische Pläne

Jahresprogramm 2009 von Obersberg-Chor und Blechbläserensemble steht

BAD HERSFELD. In „geschlossener Gesellschaft“ starten der Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sowie die Bläser vom Obersberg und der Konrad-Duden-Schule mit ihrem Leiter Ulli Meiß am 21. März ihre musikalischen Aktivitäten. Denn das Frühlingskonzert in der Stadthalle Bad Hersfeld findet im Rahmen der Seniorenbetreuung der Kreisstadt vor geladenen Gästen statt.

Zur Festveranstaltung „10 Jahre Bürgerstiftung“ am 31. März wollen die jungen Sängerinnen und Sänger nur wenig später mit einigen Kostproben ihres Könnens beitragen. Anfang Mai begleiten die Bläser den Rotaryclub nach Kleinsassen in die Rhön, bevor sie sich auf die weite Reise ins finnische Hyvinkää begeben, um dort in der Partnerstadt des Kreises ein Festkonzert zu geben – ein Kurztrip ins baltische Estland mit eingeschlossen.

Von nichts kommt nichts: Auch am Wochenende proben die singenden und blasenden Schützlinge von Ulli Meiß (links) für ihre zahlreichen musikalischen Vorhaben in diesem Jahr. Foto: Schott

Der Chor zeigt einmal mehr seine Verbundenheit mit der Stadt Bad Hersfeld, indem er mit Bürgermeister Hartmut H. Boehmer Anfang Juni ins tschechische Sumperk reist. Höhepunkt ist ein Festkonzert aus Anlass des 15-jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Bad Hersfeld und der ostmährischen Stadt.

Musical als Modellprojekt

Am 2. Juli führt ein Teil des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg gemeinsam mit dem Chor seiner Partnerschule aus dem englischen Cambridge in der Stadthalle Bad Hersfeld ein Musical auf. „Academy of Death“ heißt die mitreißende Eigenproduktion eines der englischen Musikkollegen. Dieses Projekt hat Modellcharakter für die länderübergreifende musischkulturelle Zusammenarbeit von Jugendlichen.

Und freuen darf man sich auch wieder auf das Abschlusskonzert der Bad Hersfelder Festspiele, in diesem Jahr am Samstag, 22. August, nachmittags in der Stiftsruine.

Zweites Konzert?

Aufgrund der großen Nachfrage wollen die Schülerinnen und Schüler ein zweites Konzert wahrscheinlich am Freitagabend anbieten, damit jeder der großen Fangemeinde der Obersberger einen Platz in der Ruine bekommt. Zurzeit checkt Ulli Meiß noch die Urlaubszeiten seiner Schützlinge. Um sich auf dieses Event intensiv vorzubereiten, fährt der Chor vor den Sommerferien eine Woche lang ins Trainingslager auf die Nordseeinsel Helgoland.

Reise nach Ungarn

Eine Konzertreise nach Ungarn winkt dem Chor dann im Herbst, eingeladen hat ein befreundeter Chor aus Budapest. Für die jungen Bläserinnen und Bläser steht dann noch ein besonders ungewöhnliches musikalisches und soziales Projekt an: Sie werden einer Einladung aus Äthiopien folgen. Am Hörn von Afrika wollen sie die Studenten der Musikhochschule in der Hauptstadt Addis Abeba unterstützen, die dringend Instrumente benötigen. Neben praktischer Hilfe sind Benefizkonzerte unter anderem mit bedeutenden Musikern des Landes vorgesehen.

Musik zum Advent

Besonders freut sich Ulli Meiß auf die für den 2. Advent geplanten „Musikalischen Vespern zum Advent“, wie er uns verrät. Nach einjähriger Abstinenz in der Bad Hersfelder Stadtkirche verspricht er schon jetzt ein besonders stimmungsvolles Programm.

» Alle Termine können Sie auch nachlesen unter www.mso-schulchor.de und www.mso-blechblaeser.de

Interessierte Jugendliche sind jederzeit herzlich willkommen und können sich über die Schule oder die Homepages melden.