Presse 2017

#Osthessen News 28.08.2017
Bericht: Hans-Hubertus Braune
Fotos: Hans-Hubertus Braune

Gänsehaut in Stiftsruine: 4.000 fühlen jugendliches Europa – Bilderserie

Die Stiftsruine in Bad Hersfeld hat sicher schon viele Sternstunden erlebt: Großes Theater, eindrucksvolle Stars und leidenschaftliche Aufführungen. Doch auch die drei Abschlusskonzerte der Festspielsaison 2017 des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg und des Blechbläser-Ensembles der MSO und der Konrad-Duden-Schule Bad Hersfeld mit insgesamt rund 4.000 begeisterten Zuhörern dürfen dazu gezählt werden. Waren die Konzerte schon in den vergangenen Jahren von großer Qualität geprägt, so gesellte sich in diesem Jahr ein ganz besonderes internationales Flair hinzu.

Während einer Georgien-Reise lernten die Sängerinnen und Sänger der Hersfelder Chöre den gemischten Jugendchor Tutarchela aus Rustavi (nahe der georgischen Hauptstadt Tiflis) kennen. Dieser international gefeierte und ausgezeichnete Chor war nun Gast der Abschlusskonzerte. Möglich machte dies auch das Ministerium von Staatsminister für Europa, Michael Roth. Der heimische Bundestagsabgeordnete brachte am Samstagabend den georgischer Außenminister Mikheil Janelidze und den georgischen Botschafter in Deutschland mit.

Solche Abende seien als Brücke, die Jugendliche beider Länder zusammenbringen, wichtig, sagte Janelidze in seinem in deutscher Sprache gehaltenen Grußwort. Er bezeichnete es als Glück, dass er während seines Studiums ein halbes Jahr in Deutschland war. Und er lud im Namen des georgischen Premierministers die Hersfelder Chöre nach Georgien ein. „Das ist Europa, wie es sein sollte: friedlich, fröhlich, bunt, voller Respekt und Gemeinsinn. Musik als Brückenbauerin und Friedensstifterin – besser geht es nicht. Danke für dieses außergewöhnliche Konzert“, schrieb Roth am Sonntagmorgen auf seinem Facebook-Profil.

Es war ein stimmungsvoller und emotionaler Abend, der eindeutig unter die Haut ging und definitiv Mut machte. Dass die georgischen Gäste einen wahren Hörgenuss ablieferten, durfte erwartet werden. Sowohl internationale Hits als auch Volkslieder aus ihrer Heimat präsentierten die jungen Leute. Das Publikum dankte es ihnen mit tosendem und donnerndem Beifall. „Es erfüllt uns mit besonderem stolz, dass unser Außenminister und der Botschafter in Deutschland heute hier sind“, sagte Chorleiterin Tamar Buadze. Die heimischen Chöre und Blechbläser unter der Leitung von Ulli Meiß überzeugten ebenso. Klar, dass sie in diesem Jahr nicht ganz so im Mittelpunkt standen. Trotzdem begeisterten sie mit ihrem gelungenen Reigen an volkstümlichen Liedern und modernen Songs. „Das waren anstrengende Probetage, allein am Freitag haben wir bis Mitternacht geprobt“, sagte Meiß. Das hat sich definitiv gelohnt. Ob einzeln oder zusammen mit den georgischen Gäste – die gut zweistündigen Aufführungen waren von musikalischen und gesanglichen Höhepunkten geprägt.

Als die Blechbläser zum Finale ein Popmedley anstimmten, gab es kein Halten mehr. Ausgelassen und fröhlich tanzten und lachten die Jugendlichen aus beiden Ländern gemeinsam auf der Festspielbühne. 150 junge Menschen zeigten, wie sie sich Europa vorstellen. Für sie gibt es keine Grenzen im Kopf. Diese Botschaft macht gerade in diesen von Terror und Angst geprägten Zeiten Mut. Mut, weil es junge Menschen sind, die ein beeindruckendes, unbekümmertes Zeichen setzten – Lebensfreude pur eben. Danke für diese gelungenen Konzerte. Definitiv eine Sternstunde in der Stiftsruine in Bad Hersfeld.

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