Konzertreise Georgien 2016

FlaggeGeorgien25.09.2016 - 03.10.2016


Eine Woche begab sich der Chor der MSO ins ferne Georgien. Dabei lernten wir die georgische Kultur hautnah kennen, gaben viele Konzerte und bereisten viele Highlights, die das Land zu bieten hat. Besonders die Gastfreundlichkeit und die atemberaubende Landschaft werden uns lange in Erinnerung bleiben. Der folgende Reisebericht soll einen Einblick in unsere erlebnisreiche Woche geben.

 

Sonntag, 25.09.2016 – Ankunft

Am Sonntagmorgen ging’s los – mit gepackten Koffern fuhren wir zum Münchner Flughafen. Nach einer langen Busfahrt, dem langwierigen Einchecken und diversen organisatorischen Hürden ging es in Richtung Terminal. Um uns die Zeit ein bisschen zu vertreiben und den anderen Fluggästen eine kleine Freude zu bereiten, sangen wir spontan ein paar Lieder aus unserem Repertoire. Nach längerem Warten und gestiegener Vorfreude konnten wir endlich in die Maschine einsteigen. Der nächtliche Flug verlief ohne Turbulenzen und so erreichten wir schließlich um halb vier Uhr morgens unser Reiseziel. Die erste Herausforderung erwartete uns schon am Flughafen, da von uns keiner die georgischen Schriftzeichen entziffern konnte. Aufgeteilt auf drei Busse wurden wir während einer aufregenden Fahrt (der Straßenverkehr in Georgien ist nichts für schwache Nerven) in unser Hotel namens Prestige gebracht. Müde und erschöpft fielen wir in unsere Betten.

UnserFlugzeug

 

Montag, 26.09.2016 – Erkundung Tbilissis

Nach drei Stunden kurzen, aber intensiven Schlafs brachen wir zur Deutschen Schule auf. Diese wird von Norbert Kapfer, dem ehemaligen Realschulzweigleiter der Gesamtschule Obersberg, geleitet. Wir wurden dort mit großer Herzlichkeit empfangen und die Kinder freuten sich sichtlich über unseren Besuch. Nach ein paar begrüßenden Worten sangen wir einige Lieder, um auf unsere Art die Georgier zu begrüßen. Mit im Gepäck hatte unser Chorleiter Boomwhackers, die er den Kindern voller Freude überreichte. Schließlich verließen wir die Schule, um die Altstadt Tbilissis zu besichtigen.

Boomwhackers
Übergabe Boomwhackers an die Schulkinder

Besonders beeindruckend waren die malerischen Bauten, unter anderem die orthodoxen Kirchen. Ein stärkendes Picknick im Stadtpark verhalf uns die Besteigung der felsigen Berge zu wagen. Auf dem Weg dorthin konnten wir noch einen Wasserfall bestaunen, der sich als beliebtes Fotomotiv entpuppte. Oben angekommen wurden wir belohnt durch eine wunderschöne Aussicht auf das weite Land. Doch wir konnten nicht lange verweilen, denn das erste Konzert in einer Schule stand an. Besonders das georgische Volkslied, das wir extra einstudiert hatten, löste beim Publikum Begeisterung aus. Im Anschluss daran fuhren wir auf der Prachtstraße Rustaweli zu dem Restaurant, in dem wir zu Abend aßen. Es war ein schöner Abschluss des ersten Tages, denn es wurde viel gelacht und getanzt.

Kloster Djvari

 

Dienstag, 27.09.2016 – Reise in die alte Hauptstadt Mzcheta

Am nächsten Morgen hieß es wieder Einsteigen in den Bus und auf in Richtung Norden. Auf der Busfahrt machten wir einen Halt bei dem Kloster Djvari, welches im 7. Jahrhundert erbaut wurde. Der Ausblick war großartig, in der Ferne konnten wir die schneebedeckten, 5000 Meter hohen Gipfel des Kaukasus betrachten. Eingekleidet in Kopftücher, zumindest die Frauen, besuchten wir eine Messe. In Mzcheta machten wir einen Halt an der Kreuzung von Heer und Seidenstraße. Dort konnten wir Souvenirs und georgische Speisen kaufen und besuchten eine riesige Klosteranlage. Anschließend picknickte der Chor am Fluss und fuhr weiter zur Stadt Rustavi. Im Saal des Stadttheaters hatten wir unseren zweiten Auftritt zusammen mit einem georgischen Jugendchor. Dieser trug in Tracht auf schauspielerische Weise traditionelle, aber auch moderne Stücke vor, sogar deutsche Stücke (zum Beispiel von Rammstein) waren dabei. Unser Chor war begeistert von der lustigen und spontanen Art der einheimischen Jugendlichen. Nach einem grandiosen Konzert machten sich beide Chöre auf zum Abendessen in ein Restaurant. Zusammen tanzten wir und hatten viele persönliche Gespräche – viele Freundschaften entstanden. Zur späten Stunde fuhren wir zurück in unser Hotel.

Gruppenbild

 

Mittwoch, 28.09.2016 – Fahrt nach Kutaissi

Entlang der alten Seidenstraße fuhren wir zur öffentlichen Schule Kutaissis. Begrüßt wurden wir mit einem georgischen Buffet, an dem auch Schüler der Schule teilnahmen. Diese machten mit uns danach einen Stadtrundgang und brachten uns das alltägliche Leben näher. Viele der Jugendlichen konnten sehr gut deutsch sprechen. Leider war dies der erste Tag, an dem es wie aus Eimern schüttete. Durchnässt freuten wir uns nach der Tour wieder ein Dach überm Kopf zu haben und unsere trockene Konzertkleidung anziehen zu können.

AusflugSeilbahn

Vor dem Konzert hießen uns die Schulleiterin und ein Vertreter des deutschen Goethe-Instituts willkommen. Somit konnte unser drittes Konzert starten, an dem auch ein Schulchor beteiligt war und traditionelle Volkslieder vortrug. Erschöpft, aber mit vielen dazugewonnen Eindrücken beendeten wir den Tag in den Familienhotels, zu denen uns die Busse brachten. Nach unserer Ankunft begaben wir uns in den Speisesaal und auf unsere Zimmer. Nach ein paar Zimmerparties hieß es schließlich für alle: Bettzeit.

Konzertsaal

 

Donnerstag, 29.09.2016 – Auf den Spuren der Dinosaurier

Wir verließen unsere Familienhotels und fuhren ins Naturschutzgebiet auf den Berg Sataplia. Dort angekommen fielen uns sofort die Abbilder von Dinosauriern ins Auge. In den Überresten des erloschenen Vulkans sollte unser nächstes Abenteuer auf uns warten. Auf dem Weg zur Karsthöhle entdeckten wir voller Erstaunen Fußabdrücke der Urtiere im Gestein. Nach einem weiteren Fußmarsch durch einen sehr dschungelähnlichen Wald erreichten wir endlich die Karsthöhle mit ihren herrlichen Stalaktiten und Stalagmiten.

Karsthöhle

Das dort vorzufindende Naturerlebnis wurde gekonnt durch Lichteffekte in Szene gesetzt. Als die Führung zu Ende war und wir somit den Ausgang der Höhle erreicht hatten, konnten Interessierte zu einer Aussichtsplattform gehen, die einen herrlichen Ausblick bot. Durch den gläsernen Boden hatte man das Gefühl, über der georgischen Flora und Fauna zu schweben. Nach dieser abenteuerreichen Exkursion machten wir uns gespannt auf den Weg zur Festungs-und Höhlenstadt Upliszische. Das UNESCO-Weltkulturerbe war früher eine Stadt bebaut mit Wohnhäusern, die in den Fels geschlagen wurden. Viele der Bauten und Einrichtungen konnte man mit Phantasie wiedererkennen bzw. sich vorstellen. Unvergesslich bleibt der Tag nicht nur aufgrund der wirklich beeindruckenden Kulturstätten, sondern auch wegen des starken Windes, der so stark war, dass wir aufpassen mussten das Gleichgewicht zu halten. Als wir schließlich durch einen unterirdischen Geheimtunnel den Fuß des Berges erreichten, fuhren wir in ein nahegelegenes Restaurant, um uns aufzuwärmen, bevor wir uns wieder auf den Weg zu unserem Hotel in Tbilissi begaben.

FestungsUndHöhlenstadtUpliszische

 

Freitag, 30.09.2016 – Teambuilding im wilden Kaukasus

An diesem Morgen war wir alle voller Tatendrang, weil uns Ulli einen der Tag der Superlative versprach. Wir fuhren die georgische Heerstraße entlang bis zur ornamentreichen Wehrkirche Ananuri am Jinvali-Stausee. Beeindruckt von der atemberaubenden Schönheit des Sees und den Verzierungen der Kirche zückten viele die Kameras, um diesen Eindruck festzuhalten. Weiter ging`s durch die eindrucksvolle Natur am Fuße des großen Kaukasus zu unserem Ziel, dem Aragvi-Adventure Center. Am Ufer des wilden Kaukasus gelegen wurden wir mit einem Festmahl im Freien empfangen. Um den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken, absolvierten wir eine Teamolympiade. Die Teildisziplinen waren Sackhüpfen, Laufen mit einem Becher Wasser, Wettrennen mit einem Besenstiel und Sommerskilauf. Mit Spaß und großartigem Teamgeist wurden die Wettkämpfe zu einem vollen Erfolg. Als die Gewinner feststanden, hatten wir noch Gelegenheit, das Gelände zu erkunden. Als es dämmerte, speisten wir wieder unter freiem Himmel zu Abend. Es gab gegrillte georgische Spezialitäten. Zum Schluss sangen wir den Gastgebern noch ein Abschiedslied und stiegen durchgefroren in den Bus, der uns zurück nach Tbilissi brachte.

Teambuilding

 

Samstag, 01.10.2016 – Weinland Kachetien und Alawerdi-Kathedrale

Eine längere Busfahrt stand an diesem Tag auf dem Programm. Mehrere Stunden lang schlängelten sich unsere Busse auf kleinen romantischen Straßen durch das Weinland Kachetien und wir konnten die atemberaubende Landschaft, die vor allem vom Weinanbau geprägt war, bestaunen. Gegen Mittag erreichten wir die mittelalterliche Stadt Sighnaghi. Diese liegt im Herzen der Weinbauprovinz am Rande der Alasani-Ebene und ist umschlossen von einer gewaltigen Festungsmauern mit 23 Türmen. Vom Stadtrand aus eröffnete sich ein atemberaubender Blick auf das Alasani-Tal und die kaukasischen Berge. Die Stadt ist eine der kleinsten Georgiens und im ostgeorgischen Stil komplett restauriert. Zwei Stunden hatten wir Zeit, das schöne Städtchen zu besichtigen und zu picknicken. Anschließend ging es zur Alaverdi-Kathedrale, einem gewaltigen Kreuz-Kuppelbau, der von einer Festungsmauer umschlossen ist. Lange konnten wir hier nicht verweilen, denn in der Weinanbaustadt Telavi erwartete uns schon ein leckeres Abendessen in vier verschiedenen Familienhotels, in denen wir untergebracht waren. Es wurde eine kurze Nacht, da alle die familiäre Atmosphäre genossen und ausführlich feierten!

 

Sonntag, 02.10.2016 – Volles Programm am letzten Tag

Lang hielt es uns nicht in den Betten: einfach zu faszinierend war die Aussicht auf die malerische Kulisse des Kaukasusgebirges, die sich von den kleinen Familienhotels aus bestaunen ließ. Vormittags fuhren wir dann zum Kloster Nekressi, in welchem wir in einer Kapelle unser beliebtes Lied Santo sangen, welches uns emotional sehr berührte. Beeindruckt waren wir auch von der Lebensweise der Nonnen des Ordens. Nach dem einen oder anderen Foto brachen wir schließlich auf zu unserem nächsten Ziel, doch diesmal zu Fuß. Wir wanderten zur ältesten Kirche Georgiens, welche mitten im Wald auf einem Berg im 4. Jahrhundert erbaut wurde. Die Atmosphäre dort war sehr mystisch. Als wir unser Lunchpaket zu uns genommen hatten, fuhren wir zurück nach Tbilissi, um im großen Einkaufscenter der Stadt einzukaufen. Schon in Abschiedsstimmung packten wir dann unsere Klamotten in die Koffer, wohlwissend dass aber noch ein Highlight bevorstehen würde: unser Abschlussabend in einem urigen typisch georgischen Restaurant in Tbilissi. Diesen feierten wir dann auch ergiebig mit viel gutem Essen und vielen Abschiedstränen.

KlosterNekressi

 

Montag, 03.10.2016 – Abreise

Nach einer sehr kurzen Nacht, die um 2 Uhr bereits endete ging unser Busshuttle zurück zum Flughafen. Wir verließen Georgien mit Wehmut, aber auch mit neuen gesammelten Erfahrungen und Eindrücken von dem Land. Um 4:35 Uhr hob unser Flugzeug ab und übermüdet erreichten wir um 7 Uhr München. Alle waren sehr froh, als wir schließlich in Bad Hersfeld ankamen und unsere Familie und Freunde uns im Empfang nahmen.

Resümee: Die Reise hat sich gelohnt!!!

Madloba (danke) für die schöne Zeit an Nadja, Nona und Georgi!
Madloba auch an unsere Begleiter und alle, die zum Gelingen dieser Reise beigetragen haben!