Konzertreise Griechenland 2005

Konzertreise nach Piräus, Griechenland, 2005

FlaggeGriechenland02.04.2005 - 10.04.2005


Nachdem uns unsere letzten Reisen eher in die östlichen Gegenden Europas geführt haben, stand dieses Mal das schöne, im Süden gelegene Griechenland auf dem Programm. Mit viel Anstrengung schaffte es Ulli einen viel versprechenden Kontakt zu einer griechischen Partnerschule herzustellen. Zusammen mit der dortigen Organisatorin Anna-Maria wurde uns wieder einmal eine unvergessliche Zeit ermöglicht.

 

Samstag, 02. April

Um Sonntagmorgen unseren Flieger rechtzeitig zu erreichen, trafen wir uns bereits am Abend zuvor zur Abfahrt an der MSO. Bis alle der 63 mitreisenden Chormitglieder – inklusive unserer Stimmbildnerin Frau Kühne und Auslandsbeauftragten Frau Dippel-Sucher – ihren Sitzplatz gefunden hatten, verging einige Zeit, so dass wir schließlich um viertel vor zwölf die Reise nach Düsseldorf antraten.

Gruppenfoto

 

Sonntag, 03. April

Nach vier Stunden Busfahrt kamen wir am Flughafen an, gaben dort unser Gepäck auf und checkten ein. Überraschenderweise schafften es alle Sängerinnen und Sänger durch die strengen (!) Sicherheitskontrollen ;-). Nachdem auch die „Erstflieger“ den Flug erfolgreich gemeistert hatten und sich dem von Silke liebevoll konzipierten „Griechenland-Quiz“ mit mehr oder weniger großer Begeisterung gewidmet hatten, landeten wir um ca. 11.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr deutscher Zeit) auf griechischem Boden.

Die Jüngeren unter uns wurden anschließend sehr herzlich von ihren Gastfamilien empfangen und verbrachten den Rest des Tages gemeinsam mit ihren Gastkindern. Die Älteren erreichten nach einer halbstündigen Busfahrt ihre Hotelunterkunft in der Nähe des Hafens von Piräus.

Nach Zimmeraufteilung und Erkundung der Umgebung trafen wir uns am Abend mit Anna-Maria zu einer Stadtführung in Athen. Hier genossen wir bereits einen kurzen Ausblick auf die beeindruckende Akropolis, die gegen Abend hin beleuchtet ist. Nach einem sehr reichhaltigen Essen fielen wir alle todmüde, nach 36 Stunden ohne Schlaf, in unsere Betten.

 

Montag, 04. April

Direkt nach dem Frühstück gingen wir zu unserer Gastschule“Jeanne d´Arc“, einer französisch sprechenden katholischen Eliteschule, um dort unseren Partnerchor erstmals kennen zu lernen. Wir wurden mit offenen Armen begrüßt und fühlten uns sogleich wie zu Hause. Auch hatten unsere Gastgeber eine Willkommensparty für uns organisiert, bei der es neben typisch griechischem Essen auch Musik gab, die zum Tanzen aufforderte. Des Weiteren hatte man für jedes!! Chormitglied ein kleines Gastgeschenk vorbereitet. Überwältigt von diesem herzlichen Empfang gingen wir anschließend zum Proben in das dortige Auditorium. Hier probten wir zunächst mit dem griechischen Chor gemeinsam, um dann unser Programm für die Konzerte am Mittwoch in den folgenden drei Stunden vorzubereiten.

GastschuleJeanneDArc

 

Wie versprochen stand am Nachmittag eine Sightseeing-Tour in Piräus auf dem Programm. Als besonderes Extra hatten unsere griechischen Gastgeber ein vorzügliches Abendessen in einem traditionellen Fischrestaurant organisiert. Speisen wie Oktopus und frittierte Sprotten stießen in den deutschen Schülerkreisen jedoch nicht überall auf Begeisterung – ganz im Gegensatz zu dem jungen, der deutschen Sprache mächtigen und überaus netten griechischen Kellner.

Höhepunkt des Abendessens war wohl das kleine Geburtstagsständchen, das wir Anna-Marias Mann sangen. Begeistert von unserem Chorgesang entschloss sich der Wirt des Restaurants kurzerhand, die Kosten aller unserer Getränke zu übernehmen.

 

Dienstag, 05. April

Die für Dienstagvormittag vorgesehene dreistündige Probe, teilweise gemeinsam mit dem griechischen Chor, bereitete uns perfekt auf das am Mittwoch stattfindende Konzert vor. Zuvor jedoch erhielt ein Teil von uns Einblick in das griechische Schulsystem und besuchte den dortigen Französischunterricht.

GruppenfotoAkropolis

 

Nach einem kleinen Snack in der Schule machten wir uns um 11.00 Uhr erneut mit der Metro auf den Weg nach Athen, um die Akropolis auch aus der Nähe in Augenschein nehmen zu können. Konstantina, unsere Führerin an diesem Tag, erklärte uns sehr spannend und anschaulich, wie diese ganzen über zweitausend Jahre alten Gebäude zustande kamen. Besonders beeindruckend war der Blick auf die Stadt Athen mit ihren vielen historischen Bauwerken.

Danach hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung, was einige dazu nutzten, um die historische Altstadt Plaka zu besichtigen (natürlich kann man auch hier gut shoppen und ein McDonalds gibt es auch). In dieser beschaulichen Atmosphäre fand dann auch das gemeinsame Abendessen statt (gemeint ist natürlich die Altstadt und nicht McDonalds)!

 

Mittwoch, 06. April

Mit unseren Notenmappen und Konzertkleidung gerüstet, trafen wir uns vormittags zum gemeinsamen Konzert auf der schulischen Bühne und überraschten das Publikum mit griechischen Einlagen (die beim Einüben unsere aller Nerven strapazierten). Die lange Probenphase hatte sich aber wieder einmal ausgezahlt, denn die Einheimischen waren total begeistert, Lieder u.a. in ihrer Landessprache dargeboten zu bekommen.

Konzertkleidung

 

Das zweite Konzert an diesem Tag ging ebenfalls mit sehr viel Spaß und Engagement über die Bühne, so dass auch die anwesenden offiziellen Vertreter der Stadt von uns begeistert waren. Wir hatten es erneut geschafft, durch eine Mischung aus traditionellen Volksliedern, besinnlichen geistlichen Liedern, Gospels und modernen Poparrangements das Publikum zu überzeugen. Ebenfalls Abwechslung bot der Einsatz solistischer Beiträge als auch traditioneller Frauenchorsätze. Während der beiden Auftritte wurde deutlich, wie gastfreundlich die Griechen waren, und sie wuchsen uns immer mehr ans Herz. Alle Verantwortlichen, egal aus welchem der teilnehmenden Länder, lobten den Austausch in den höchsten Tönen.

An diesem Abend verlebte ein Teil der Gruppe einen feucht-fröhlichen Abend im Hotel, während sich der Rest auf eine Erkundungstour des piräischen Nachtlebens begab. Hier schauten einige der älteren Chormitglieder auch schon einmal etwas tief ins Ouzo-Glas. Das war aber überhaupt nicht schlimm, denn führte es doch zu einem erlebnisreichen Abend, der so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird.

Konzertpublikum

 

Donnerstag, 07. April

Da wir ja sowieso schon nahe am Hafen untergebracht waren, stellte es kein großes Problem dar, mit der Fähre die Insel Ägina zu besuchen. Nach dem Frühstück machten wir uns also auf den Weg zum Hafen und legten nur wenig später ab.

An Deck genossen wir bei strahlendem Sonnenschein die wunderbare Aussicht und den unvergleichlichen Charme Griechenlands. Von ihrer Singleidenschaft getrieben, stimmten einige von uns auch hier ein paar Liedchen an, was die Aufmerksamkeit einer französischen Lehrerin auf sich zog, die den Chor dann darum bat, einem ihrer Schüler, einem gewissen „Kevin“, ein Geburtstagsständchen zu bringen. Dieser Bitte kamen wir selbstverständlich gerne nach ;-).

Hafen

 

Auf Ägina angekommen unternahmen wir eine Inselrundfahrt, auf der wir ein paar der insgesamt 365 Kirchen dieser Insel zu Gesicht bekamen. Zudem besichtigten wir erneut
eine antike Ausgrabungsstätte und nutzten hier die Gelegenheit für ein kleines Platzkonzert. Vom Gesang eines deutschen Chores angezogen, trafen wir überraschenderweise zwei Damen, die unsere Heimatstadt Hersfeld kannten und die sich sogleich bereit erklärten, ein Gruppenfoto mit uns zu machen.

Anschließend begaben wir uns zum Mittagessen in ein direkt am Strand gelegenes Restaurant. Das Meer zog uns natürlich magisch an, so dass sich die ganz Harten unter uns sogar zu einem kleinen Plansch in das noch recht kühle Wässerchen stürzten. Nach diesem lustigen Badeerlebnis ging es mit der Fähre wieder zurück aufs Festland, wo der Abend ganz unseren individuellen Gestaltungswünschen überlassen war.

 

Freitag, 08. April

Auch heute stand noch einmal die Kultur an oberster Stelle. Den wärmsten Tag unserer Reise mussten wir leider zum großen Teil in einem Bus verbringen – wir wurden jedoch von unserem Exkursionsziel, Delphi, als Ort des antiken Orakels voll und ganz entschädigt!!

Delphi

 

Ein Besuch an einem Ort von solch einer historischen Wichtigkeit und Bedeutung kann man nur empfehlen. Auch hier erklärte uns Konstantina, unsere tüchtige Reiseführerin an diesem Tag, die wichtigsten Daten und Fakten zum Orakel von Delphi, das in der Antike als „Nabel der Welt“ bezeichnet wurde. Sie ließ es sich auch nicht nehmen, uns im Stadion zu Delphi die wichtigsten antiken Sportarten mit praktischen Übungen zu veranschaulichen (besonders interessant war die antike Weitsprungtechnik). Abgerundet wurde diese Exkursion noch durch ein Platzkonzert in jenem antiken Stadion zu Delphi. Wer den Bericht aufmerksam gelesen hat, kann nun vielleicht schon erahnen, wodurch diese Beschaulichkeit gestört wurde: naaaa?? – richtig, durch das allseits beliebte Gruppenfoto in jeder auch nur denkbaren Aufstellung!!

Als dann auf dem Heimweg kurzzeitig unsere Klimaanlage ausfiel, befürchteten wir schon das Schlimmste, doch unser Busfahrer konnte das Übel gerade noch einmal von uns abwenden. Der Abend war unsere letzte Chance das Nachtleben auf eigene Faust zu erkunden, denn er stand ebenfalls zur freien Verfügung.

 

Samstag, 09. April

An unserem letzten Tag dieses schönen Austausches stand erneut ein Konzert in unserer Gastschule auf dem Programm. Dort fand nämlich ein Tag der offenen Tür statt und es wurde ein so genannter „Bazaar“ veranstaltet. Hierzu eingeladen waren neben offiziellen Vertretern der Stadt auch alle Eltern und Verwandten, so dass wir nochmals vor einem großen Publikum erfolgreich singen durften. Im Anschluss daran konnten alle Chormitglieder erneut Einblicke in das griechische Schulsystem gewinnen – die Tage zuvor hatte ja nur ein Teil des Chores regelmäßig am Unterricht teilgenommen. Nach diesem offiziellen Teil stand der Rest des Tages zur freien Verfügung.

StadionDelphi

 

Den Tag nutzten die meisten von uns, um nochmals Athen zu besuchen oder auch in Piräus die letzten Einkäufe und Mitbringsel zu erwerben. Gemeinsam mit Anna-Maria gelang es Ulli, das gute Fischrestaurant, wo wir bereits am Montag zu Abend aßen, für den Abschlussabend zu reservieren. Dort verbrachten wir mit den griechischen Gastschülern und deren Eltern abermals ein paar vergnügliche Stunden. Hier bedankten wir uns für diese beeindruckende Woche, in der wir sowohl die kulturellen Höhepunkte als auch die griechische Herzlichkeit genossen, mit einem letzten musikalischen Gruß. So endete unser letzter Abend in Griechenland.

AbflugBlickAkropolis

 

Sonntag, 10. April

Um auch pünktlich am Flughafen in Athen anzukommen, mussten wir sehr früh aufstehen. Nach gründlichster Zimmerkontrolle und dreimaligem Nachprüfen, ob ein jeder wirklich nichts vergessen hatte, stand auch schon der Bus vor der Hoteltür. Doch zuvor bedankten wir uns bei dem Hotelpersonal für die vielen Bemühungen, die man sich mit unserer Gruppe gemacht hatte. So kam es, dass vermutlich zum ersten Mal in diesem Hotel morgens um 7.00 Uhr Gesang aus dem Frühstücksraum kam, der die noch schlafenden Gäste wahrscheinlich weckte. Als dann auf dem Heimflug bekannt wurde, dass ein Chor an Bord war, forderte man uns auf, doch ein kleines Ständchen zu singen. Sogar der Kapitän unserer Maschine kam während des spontanen Konzerts aus seiner Kabine, um uns zuzuhören, auch sehr zur Freude der anderen Fluggäste.

Ulli

 

Nach einer vierstündigen Busfahrt von Düsseldorf nach Hersfeld, kamen wir schließlich alle gesund und munter (wenn auch etwas müde) zu Hause an. Alles in allem kann man nur sagen: Diese Reise war ein voller Erfolg und wir freuen uns bereits auf November, wenn die Griechen zu einem Gegenbesuch nach Bad Hersfeld kommen!!!!

 

Bericht: Lea Kretzer, Lissy Kammandel
Fotos: Dirk v. Sierakowsky